Anmerkung | Das Konkordat mit Baden – unterzeichnet am 12. Oktober 1932 – ist das letzte in der Reihe der von Nuntius Pacelli ausgehandelten Konkordate mit deutschen Ländern (Bayern 1924/25, Preußen 1929) und bildete den „Schlußstein der vatikanischen Konkordatspolitik während der Weimarer Republik“ (Plück, S. 51). Die im wesentlichen von Pacelli entwickelte kirchenpolitische Strategie gegenüber der deutschen Republik zielte darauf ab, die Interessen des Heiligen Stuhls in Deutschland mit den Ländern und erst in zweiter Linie mit der Zentralgewalt zu regeln. Den deutschen Ländern (auch mit Württemberg und Hessen wurde verhandelt) kam dies insofern entgegen, als Konkordate ihre Stellung im föderalen System stärkten. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland und vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Endes des föderalen Staates sah sich Pacelli genötigt, seine Strategie zu ändern und auf die Offerte der deutschen Regierung einzuschwenken, ein Konkordat mit dem Reich abzuschließen. – Noch wenige Wochen vor der Abreise Pacellis aus Deutschland im Dezember 1929 übermittelte der Nuntius der badischen Regierung das Konkordatsangebot des Heiligen Stuhls. Die Verhandlungen selbst führte Pacelli dann bereits als Staatssekretär von Rom aus. Eine besondere Rolle sollte Nuntius O. bei der Ratifikation des Konkordates im März 1933 spielen. Der Ratifikationsakt konnte als letzte Amtshandlung der demokratisch gewählten badischen Regierung in einer nachgerade konspirativen Aktion noch durchgeführt werden, bevor die Nationalsozialisten die Regierung aus dem Amt drängten. |