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lfd. Nr.: 14
1.Schlagwort:Preußisches Konkordat
2.Schlagwort:Konkordate
3.Schlagwort:Preußen
4.Schlagwort:Pacelli
AnmerkungStaatskirchenvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und Preußen, ausgehandelt von Nuntius Eugenio Pacelli seit 1925, unterzeichnet am 14.06.1929, ratifiziert am 13.08.1929. Im Mittelpunkt des zweiten der von Pacelli während seiner Zeit als Nuntius beim Deutschen Reich ausgehandelten Konkordate mit großen deutschen Einzelstaaten stand die nach dem Ende des Ersten Weltkriegs notwendige Neufestsetzung der Diözesangrenzen (Art. 2). Die Gründung des Bistums Berlin 1930 geht ebenso auf das Preußenkonkordat zurück wie die Wiedererrichtung eines Bistums Aachen sowie die Erhebung der Diözesen Paderborn und Breslau zu Erzbistümern. In anderen kirchenpolitischen Belangen konnte Pacelli seine Vorstellungen weniger umfassend durchsetzen als im Konkordat mit Bayern. Zwar legt das Konkordat grundsätzliche Positionen über die staatliche Dotation der Bistümer, über die Ausbildung des Nachwuchses an Priestern und kirchlichen Hochschullehrern sowie über die Besetzung kirchlicher Ämter fest. Allerdings mußte der Nuntius in der Frage der Bischofswahl den Domkapiteln in Preußen größere Freiheiten einräumen als in Bayern: nicht der Papst konnte gemäß preußischem Konkordat eine freie Entscheidung treffen, sondern dem Domkapitel oblag die Wahl aus einer vom Heiligen Stuhl vorgelegten Dreierliste (Art. 6,1). Darüber hinaus enthält das preußische Konkordat – ebenfalls anders als das bayerische – keine Garantien zum Religionsunterricht an den Elementar- und weiterführenden Schulen. Insgesamt betrachtete Pacelli aber auch dieses Konkordat mit einem nicht mehrheitlich katholischen Staat als wichtigen Garanten kirchlicher Rechtssicherheit.
QuelleFeldkamp, Pius XII. und Deutschland, S. 58-60; Gatz (Hg.), Geschichte des kirchlichen Lebens in Deutschland, Bd. I, VI.

Dokumente (10):

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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