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lfd. Nr.
411
Prot. Nr.
10361
Sender
Orsenigo
Empfänger
Pacelli
Ort
Berlin
Datum
19.05.1934
Archiv
AA.EE.SS. Germania, Scatole 3, fol. 5r-6v
Betreff
Notizie politico-religiose
Regest
Unterredung im Außenministerium: Doppelmitgliedschaft, Goebbels’ Sportpalastrede; weitere Nachrichten über Tagesereignisse; Nachverhandlungen zum Reichskonkordat.
Dokument
1Come già annunciavo a Vostra Eminenza Reverendissima con mio rispettoso Rapporto N. 10.304, del giorno 13 corrente mese, non ho mancato di presentarmi al Ministero degli Esteri lunedì, giorno 14, e di far rilevare al Segretario di Stato Signor von Bülow l’incongruenza di costringere i Gesellen a pronunciarsi per l’una o per l’altra associazione (Arbeitsfront o Gesellenverein), mentre sono tuttora in corso le trattative fra il Governo e la Santa Sede per mezzo dell’Episcopato, le quali dovranno avere per oggetto anche questo punto. Il Signor von Bülow promise di interessarsi subito dell’argomento, dimostrando anche di comprendere esattamente il mio pensiero.1
Vgl. die komplementäre Aufzeichnung Bülows, 14.05.1934, in: Albrecht (Bearb.), Notenwechsel III, S.30. Bülow setzte sich in der Tat beim Reichsinnenministerium für die Aufhebung des Verbots der Doppelmitgliedschaft ein, konnte jedoch nur eine temporäre Aussetzung der Anordnung erreichen; ebd., Anm. 3.
2Parimenti gli ho espresso la mia penosa sorpresa per quanto aveva detto un ministro del Reich nello Sportpalast, la sera del giorno 11 corrente, ammesso naturalmente che i rendiconti dei giornali siano esatti. Il Signor Segretario di Stato ha voluto leggere ancora una volta i passi incriminati, che io avevo segnati, e poi, senza tentare alcuna giustificazione o attenuante, mi ha assicurato, che avrebbe riferito a chi di ragione.2
Vgl. die komplementäre Aufzeichnung Bülows, 14.05.1934, in: Albrecht (Bearb.), Notenwechsel III, S.31. Zur Goebbels-Rede im Sportpalast vgl. Bericht No. 10304 vom 13.05.1934 sowie den Kommentar dort. – Anders als im Fall der Doppelmitgliedschaft wurde der Staatssekretär im Fall der Goebbels-Rede nicht in dem von O. gewünschten und übermittelten Sinn tätig.
3Oggi i giornali recano la notizia di una proibizione di un discorso del Vescovo di Berlino, che doveva essere diffuso per radio lunedì, giorno 21 ed il cui testo era già stato approvato dalla competente censura di Stato.3
Die Ansprache Bischof Bares’ für die im Rundfunk übertragene „Katholische Morgenfeier“ am Pfingstmontag, 21.05.1934, war von seiten der Rundfunkleitung aus scheinbar formalen Gründen nicht akzeptiert worden; sie wurde daraufhin vom Kirchenblatt vollständig abgedruckt, zusammen mit Auszügen aus dem Ablehnungsschreiben des „Reichssenders Berlin“. Katholisches Kirchenblatt für das Bistum Berlin, 20.05.1934, S. 5/6; vgl. auch Coppenrath, Meine Kanzelvermeldungen, S. 21. – Die Ansprache enthielt keinerlei direkte Bezugnahmen auf die politische Situation der Kirche im NS-Staat.
La proibizione, che è datata giorno 15 corrente, benchè rifletta una misura di carattere generale, certo non manca di intempestività. La Curia di Berlino non ha voluto mancare di sottolineare l’incidente (Allegato).
4Avendo alcuni giorni or sono richiamato l’attenzione del Governo su alcuni passi assai irriverenti di un opuscolo anonimo pubblicato a Dresda nel febbraio dall’Editore R. Alfred Ufer, col titolo: “Germanentum – Papsttum – Christentum = Ein Weckruf, dem deutschen Volke gewidmet, und zum Gedächtnis dem Papsttum und seiner Klerisei!”4
Robert Alfred Ufer: Germanentum, Papsttum, Christentum. Ein Weckruf dem deutschen Volk gewidmet, und zum Gedächtnis dem Papsttum und seiner Klerisei, Dresden 1934. Die von O. angesprochene Intervention bei der Reichsregierung gegen dieses Manifest ist in Albrecht (Bearb.), Notenwechsel III, nicht dokumentiert.
, il Governo del Reich mi faceva sapere giovedì di aver segnalato subito la cosa al Governo di Sassonia, perchè provveda al sequestro dell’opuscolo.
5Giorni [or] sono il Signor Menshausen del Ministero degli Esteri, sezione Vaticano, mi esprimeva il desiderio che fosse fatto presente a Vostra Eminenza, che il giornale di Vienna “Reichspost” nel suo numero 122, del 5 maggio u. s., recava a pagina 3 un articolo, datato da Roma, circa le trattative per l’applicazione del Concordato col Reich ed accennava come fonte delle sue informazioni le persone diplomatiche accreditate presso il Vaticano. Egli vedeva in questo un modo di dare autorità alle informazioni del giornale, che certamente non può essere gradito anche alla Santa Sede. Le parole esatte del giornale sono: “Von diplomatischer, am Heiligen Stuhl accreditierter Seite erfahren wir.....”5
Reichspost (Wien), 05.05.1934, S.3: „Verschärfung des deutschen Konflikts mit dem Vatikan“ – „Von diplomatischer, am Heiligen Stuhl akkreditierter Seite erfahren wir, daß man im Vatikan mit immer größerer Sorge die weitere Entwicklung der Schwierigkeiten beobachtet, welche durch die deutsche Regierung in die Reichskonkordatsverhandlungen hineingetragen werden.“
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Anhang
1Zeitungsausschnitt ohne Quellennachweis: „Rundfunkansprache des Berliner Bischofs abgesagt.“

1 Vgl. die komplementäre Aufzeichnung Bülows, 14.05.1934, in: Albrecht (Bearb.), Notenwechsel III, S.30. Bülow setzte sich in der Tat beim Reichsinnenministerium für die Aufhebung des Verbots der Doppelmitgliedschaft ein, konnte jedoch nur eine temporäre Aussetzung der Anordnung erreichen; ebd., Anm. 3.
2 Vgl. die komplementäre Aufzeichnung Bülows, 14.05.1934, in: Albrecht (Bearb.), Notenwechsel III, S.31. Zur Goebbels-Rede im Sportpalast vgl. Bericht No. 10304 vom 13.05.1934 sowie den Kommentar dort. – Anders als im Fall der Doppelmitgliedschaft wurde der Staatssekretär im Fall der Goebbels-Rede nicht in dem von O. gewünschten und übermittelten Sinn tätig.
3 Die Ansprache Bischof Bares’ für die im Rundfunk übertragene „Katholische Morgenfeier“ am Pfingstmontag, 21.05.1934, war von seiten der Rundfunkleitung aus scheinbar formalen Gründen nicht akzeptiert worden; sie wurde daraufhin vom Kirchenblatt vollständig abgedruckt, zusammen mit Auszügen aus dem Ablehnungsschreiben des „Reichssenders Berlin“. Katholisches Kirchenblatt für das Bistum Berlin, 20.05.1934, S. 5/6; vgl. auch Coppenrath, Meine Kanzelvermeldungen, S. 21. – Die Ansprache enthielt keinerlei direkte Bezugnahmen auf die politische Situation der Kirche im NS-Staat.
4 Robert Alfred Ufer: Germanentum, Papsttum, Christentum. Ein Weckruf dem deutschen Volk gewidmet, und zum Gedächtnis dem Papsttum und seiner Klerisei, Dresden 1934. Die von O. angesprochene Intervention bei der Reichsregierung gegen dieses Manifest ist in Albrecht (Bearb.), Notenwechsel III, nicht dokumentiert.
5 Reichspost (Wien), 05.05.1934, S.3: „Verschärfung des deutschen Konflikts mit dem Vatikan“ – „Von diplomatischer, am Heiligen Stuhl akkreditierter Seite erfahren wir, daß man im Vatikan mit immer größerer Sorge die weitere Entwicklung der Schwierigkeiten beobachtet, welche durch die deutsche Regierung in die Reichskonkordatsverhandlungen hineingetragen werden.“
Biographien (4):Sachdatensätze (3):

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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