Biographie-Ansicht | |
lfd. Nr. | 153 |
Name |
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Funktion | Evangelischer Theologe und Pfarrer; Mitbegründer der Bekennenden Kirche |
Details | Geb. in Lippstadt/Westfalen als Sohn eines Pfarrers; 1910 Abitur und Eintritt in die Kaiserliche Marine als Seekadett; 1915-1918 Einsatz in der U-Boot-Abteilung der Kaiserlichen Marine; 1918 Kommandant eines Unterseebootes; ab 1920 Theologiestudium in Münster; seit 1923 Geschäftsführer der Inneren Mission; 1931 Gemeindepfarrer in Berlin-Dahlem. Seit Mai 1933 gehörte N. mit Walther Künneth und Hans Lilje dem Vorstand der „Jungreformatorischen Bewegung“ an. Wie viele andere suchte N. einen Weg, den Einfluss der Nationalsozialisten auf die evangelische Kirche zu mildern. Bereits im Frühjahr 1933 hatten sich zu diesem Zweck verschiedene Konvente gebildet, die sich im September 1933 zum Pfarrernotbund unter N.s Vorsitz zusammenschlossen. 1934 Mitglied des Bruderrates der „Bekennenden Kirche“; Juni 1937 Verhaftung und Anklage wegen „landesverräterischer Beziehungen“; 1938 Verschleppung in das Konzentrationslager Sachsenhausen, das er erst 1945 wieder verlassen sollte. 1945 Teilnahme an der Kirchenführerkonferenz in Treysa; seit 1947 Kirchenpräsident der EK Hessen und Nassau; Mitunterzeichner des „Darmstädter Wortes“; 1955 Ausscheiden aus dem Rat der EKiD; bis zu seinem Tod exponierter Kritiker der bundesrepublikanischen Politik. |
Quelle | BBKL VI (1993), 735-748; Matthias Schreiber: Martin Niemöller. Reinbek bei Hamburg 1997. |
Dokumente (2): |