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lfd. Nr.
323
Prot. Nr.
479/33
Sender
Pacelli
Empfänger
Orsenigo
Ort
Città del Vaticano
Datum
24.02.1933
Archiv
AA.EE.SS. Baviera, Pos. 188, fasc. 32, ohne Foliierung, Minuta
Betreff
s. ogg.
Regest
Protest gegen einen Artikel des Berliner Blattes “Fridericus”.
Dokument
1Nel numero 5 il settimanale “Friedericus” (Berlin N.W. 7, Friedrichstr. 100) che, a quanto si dice, aderisce allo “Stahlhelm” ed è molto letto nei circoli nazionalisti, pubblicava in prima pagina un articolo “Der Papst verbietet Königreich Bayern” in cui tra l’altro si afferma che era pronta la proclamazione del Principe Rupprecht a Re di Baviera; ma che fu vietata dal Papa, con ordini al Centro di Monaco1
 Gemeint ist die Bayerische Volkspartei (BVP). – Die Monarchie unter einem König Rupprecht wiedereinzuführen, wurde in Bayern seit dem Ende des Ersten Weltkriegs wiederholt diskutiert, so auch Ende 1932, Anfang 1933 vor dem Hintergrund einer drohenden Machtübernahme Hitlers. Das Januarheft 1933 der „Süddeutschen Monatshefte“ brachte einen Artikel unter der Überschrift „König Rupprecht“; vgl. Manfred Berger, Art. „Rupprecht, Maria Luitpold Ferdinand“, in: BBKL XXII (2003), Sp. 1173-1186.
, perchè Egli teme che a tale proclamazione segua presto o tardi il ritorno degli Hohenzollern, protestanti, al trono, contro i quali da lungo tempo si dirige la politica della Santa Sede.2
F.C. Holtz: Der Papst verbietet Königreich Bayern, in: Friedericus, 16 (1933), Nr. 5 (Januar), S. 1/2, hier: „Aus Rom wurde den bayerischen Königmachern vom Zentrum in München sehr ernsthaft bedeutet, daß Seine Heiligkeit der Papst die Wiedereinsetzung des bayerischen Königs in sein Königsamt augenblicklich nicht wünsche, denn dieser Akt widerspreche den Interessen der katholischen Kirche und ihrer Macht. […] In Rom hat man befürchtet, daß die Wiedereinsetzung des katholischen bayerischen Königs über kurz oder lang die Wiedereinsetzung des evangelischen Hohenzollernhauses in seine Rechte und Macht zur Folge haben würde.“
2Sua Eminenza Rev.ma il Signor Cardinale Michele de Faulhaber, Arcivescovo di Monaco e Frisinga, inviò subito al “Fridericus” un telegramma minacciandolo di tradurlo davanti ai tribunali se non smentisse il contenuto dell’articolo e tale telegramma fu integralmente pubblicato nel numero successivo.3
Pacelli übernimmt diese Information aus einem Bericht des Münchener Nuntius Vassallo di Torregrossa vom 07.02.1933 [Prot. No. 4081], mit dem dieser auf den „Fridericus“-Artikel hingewiesen und den Zeitungsausschnitt übersandt hatte (AA.EE.SS. Baviera, Pos. 188, fasc. 32, ohne Foliierung); Vassallo di Torregrossa hatte ausgeführt, der Artikel versuche „im Geiste der radikalen fanatischen Rechten“ die Aversion der Protestanten gegen die Katholiken zu nähren.
3Per quanto la pubblicazione di questo telegramma possa considerarsi, in qualche modo, come una ritrattazione, pure, attesa la gravità dell’articolo anzidetto, è stato suggerito alla Santa Sede che Vostra Eccellenza, qualora non l’avesse già fatto, presentasse le sue rimonstranze, parlandone, ad esempio, al Signor Vice-Cancelliere von Papen. Prego pertanto Vostra Eccellenza di vedere se ciò è possibile.
Anhang

1  Gemeint ist die Bayerische Volkspartei (BVP). – Die Monarchie unter einem König Rupprecht wiedereinzuführen, wurde in Bayern seit dem Ende des Ersten Weltkriegs wiederholt diskutiert, so auch Ende 1932, Anfang 1933 vor dem Hintergrund einer drohenden Machtübernahme Hitlers. Das Januarheft 1933 der „Süddeutschen Monatshefte“ brachte einen Artikel unter der Überschrift „König Rupprecht“; vgl. Manfred Berger, Art. „Rupprecht, Maria Luitpold Ferdinand“, in: BBKL XXII (2003), Sp. 1173-1186.
2 F.C. Holtz: Der Papst verbietet Königreich Bayern, in: Friedericus, 16 (1933), Nr. 5 (Januar), S. 1/2, hier: „Aus Rom wurde den bayerischen Königmachern vom Zentrum in München sehr ernsthaft bedeutet, daß Seine Heiligkeit der Papst die Wiedereinsetzung des bayerischen Königs in sein Königsamt augenblicklich nicht wünsche, denn dieser Akt widerspreche den Interessen der katholischen Kirche und ihrer Macht. […] In Rom hat man befürchtet, daß die Wiedereinsetzung des katholischen bayerischen Königs über kurz oder lang die Wiedereinsetzung des evangelischen Hohenzollernhauses in seine Rechte und Macht zur Folge haben würde.“
3 Pacelli übernimmt diese Information aus einem Bericht des Münchener Nuntius Vassallo di Torregrossa vom 07.02.1933 [Prot. No. 4081], mit dem dieser auf den „Fridericus“-Artikel hingewiesen und den Zeitungsausschnitt übersandt hatte (AA.EE.SS. Baviera, Pos. 188, fasc. 32, ohne Foliierung); Vassallo di Torregrossa hatte ausgeführt, der Artikel versuche „im Geiste der radikalen fanatischen Rechten“ die Aversion der Protestanten gegen die Katholiken zu nähren.
Biographien (4):Sachdatensätze ():

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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