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lfd. Nr.
158
Prot. Nr.
7650
Sender
Orsenigo
Empfänger
Pacelli
Ort
Berlin
Datum
11.07.1933
Archiv
AA.EE.SS. Germania, Pos. 645, fasc. 166, fol. 52r-53r
Betreff
Accoglienza Concordato
Regest
Erste Reaktionen der Presse auf die Paraphierung des Reichskonkordats und auf die Kundgebung Hitlers; die voraussichtliche Haltung des Klerus zum Verbot parteipolitischer Betätigung.
Dokument
1Le prime notizie circa la parafatura del Concordato fra la Santa Sede e il Reich1
Das RK war am 08.07.1933 von Pacelli und Papen in Rom paraphiert worden. Vgl. Volk, Reichskonkordat, S. 150, sowie Brechenmacher (Bearb.), Unveröffentlichte Dokumente aus dem Nachlaß des Ministerialdirektors Rudolf Buttmann, Dok. 1 und 2.
hanno incontrato in Germania un’accoglienza festosa da parte dei cattolici e rispettosa da parte di tutti. Questo innegabile trionfo della Chiesa cattolica proprio in un’ora, in cui le chiese evangeliche sono dilaniate da una profonda e credo insanabile crisi interna, deve certo esser tornato molto amaro ai protestanti, e per questo il Cancelliere – annunciando al paese il Concordato con la Chiesa cattolica – ha voluto rivolgere una buona parola augurale anche alle chiese protestanti nell’interesse della pace interna del Reich.
2Le chiare disposizioni date dal Cancelliere sabbato sera per una immediata cessazione di ogni ostilità contro Sacerdoti od associazioni cattoliche (Allegato A.)2
Die „amtliche Erklärung“ Hitlers lautet (zit. nach Anlage A): „Durch den Abschluß des Konkordats zwischen dem Heiligen Stuhl und der deutschen Reichsregierung erscheint mir genügende Gewähr dafür gegeben, daß sich die Reichsangehörigen des römisch-katholischen Bekenntnisses von jetzt ab rückhaltlos in den Dienst des neuen nationalsozialistischen Staates stellen werden. Ich ordne daher an: I. Die Auflösung solcher katholischer Organisationen die durch den vorliegenden Vertrag anerkannt sind, und deren Auflösung ohne Anweisung der Reichsregierung erfolgte, sind sofort rückgängig zu machen. – II. Alle Zwangsmaßnahmen gegen Geistliche und andere Führer dieser katholischen Organisationen sind aufzuheben. Eine Wiederholung solcher Maßnahmen ist für die Zukunft unzulässig und wird nach Maßgabe der bestehenden Gesetze bestraft. – Ich bin glücklich in der Überzeugung, daß nunmehr eine Epoche ihren Abschluß gefunden hat, in der leider nur zu oft religiöse und politische Interessen in eine scheinbar unlösliche Gegensätzlichkeit geraten waren. – Der zwischen dem Reich und der katholischen Kirche geschlossene Vertrag wird auch auf diesem Gebiet der Herstellung des Friedens dienen, dessen wir alle bedürfen.“ Nicht anders als nach Hitlers Regierungserklärung vom 23. März 1933 schienen sich an den vollmundigen Worten des Kanzlers weitreichende Hoffnungen zu entzünden. O. selbst stand dieser Erklärung offenbar weniger skeptisch gegenüber als derjenigen vom März; vielleicht ist diese geringere Distanz auch der allgemeinen Euphorie nach dem Abschluß des Reichskonkordats geschuldet. Pacelli gab sich nüchterner: im August äußerte er dem britischen Geschäftsträger, Ivone Kirkpatrick, gegenüber, Hitler werde zweifellos einzelne Paragraphen des Konkordates nicht einhalten, wenngleich er (Pacelli) doch hoffe, der deutsche Diktatur werde nicht das Konkordat als Ganzes brechen (Kirkpatrick an Vansittart, über ein Gespräch mit Pacelli, Rom, 19.08.1933; Abdruck im Original und in deutscher Übersetzung bei Volk, Reichskonkordat, S. 250–252, hier S. 252).
hanno fatto ottima impressione: molti hanno giustamente attribuito questa giustizia al paterno interessamento della Santa Sede.
3I commenti dei giornali domenica furono brevissimi e in massima limitati alla pubblicazione dei comunicati ufficiali od officiosi. Il Cancelliere parlando domenica in una grossa borgata a Dortmund ha accennato con particolare compiacenza al Concordato a proposito della eliminazione di ogni attività del clero dal campo politico.3
Rede Hitlers auf einem SA-Treffen in Dortmund am 09.11.1933, in: VB Nr. 191, 10.07.1933; Auszüge bei Domarus, Hitler. Reden und Proklamationen I, 1, S. 288/289.
Dopo tanta lotta politica è una compiacenza facilmente spiegabile; da parte sua il Clero, che forse avrebbe frainteso una proibizione simile nei tempi passati, mi pare trovi molto logico tutto questo dopo la stipulazione di un Concordato. In generale il Clero è – grazie al buon spirito di disciplina che lo anima – molto ben disposto verso il nuovo Regime, benché questo costi a qualcuno una radicale riforma delle proprie convinzioni politiche: nella gran quantità non deve far meraviglia che su questo cammino vi sia qualche ritardatario, del resto raro ed innocuo. Con l’avvento del Concordato io sono certo che anche il Governo vorrà avere maggior comprensione e meno timori per queste anime.
4I giornali di stamattina dedicano quasi tutti un articolo al tema del Concordato, pure ignorandone il testo. In genere si limitano a rilevare l’importanza di questo avvenimento in correlazione con tutta la serie dei Concordati nella storia della Chiesa e in particolare nella storia della Germania. A questo proposito è notevole l’articolo del “Berliner Tageblatt”, che invio qui accluso (Allegato B.) - La “Deutsche Allgemeine Zeitung” vede nel Concordato rapidamente conchiuso e nella esclusione del Clero dalla politica la preservazione della Germania dal pericolo di rivoluzioni anticlericali come nel Messico e nella Spagna!?.4
Deutsche Allgemeine Zeitung, Nr. 288, 11.07.1933.
In genere tutti salutano l’avvenimento come una garanzia di pace interna e un ottimo auspicio per l’avvenire.
Anhang
1(A) Reichskonkordat. Eine Kundgebung des Kanzlers; Zeitungsausschnitt ohne Quellenangabe; Hindenburg über das Konkordat; Telegrammwechsel mit Vizekanzler von Papen – „Eine wertvolle Förderung des Reichsgedankens und der inneren Befriedung; Zeitungsausschnitt ohne Quellenangabe; (B) Das Konkordat; Berliner Tageblatt, 11.07.1933 (fol. 49v/50r).

1 Das RK war am 08.07.1933 von Pacelli und Papen in Rom paraphiert worden. Vgl. Volk, Reichskonkordat, S. 150, sowie Brechenmacher (Bearb.), Unveröffentlichte Dokumente aus dem Nachlaß des Ministerialdirektors Rudolf Buttmann, Dok. 1 und 2.
2 Die „amtliche Erklärung“ Hitlers lautet (zit. nach Anlage A): „Durch den Abschluß des Konkordats zwischen dem Heiligen Stuhl und der deutschen Reichsregierung erscheint mir genügende Gewähr dafür gegeben, daß sich die Reichsangehörigen des römisch-katholischen Bekenntnisses von jetzt ab rückhaltlos in den Dienst des neuen nationalsozialistischen Staates stellen werden. Ich ordne daher an: I. Die Auflösung solcher katholischer Organisationen die durch den vorliegenden Vertrag anerkannt sind, und deren Auflösung ohne Anweisung der Reichsregierung erfolgte, sind sofort rückgängig zu machen. – II. Alle Zwangsmaßnahmen gegen Geistliche und andere Führer dieser katholischen Organisationen sind aufzuheben. Eine Wiederholung solcher Maßnahmen ist für die Zukunft unzulässig und wird nach Maßgabe der bestehenden Gesetze bestraft. – Ich bin glücklich in der Überzeugung, daß nunmehr eine Epoche ihren Abschluß gefunden hat, in der leider nur zu oft religiöse und politische Interessen in eine scheinbar unlösliche Gegensätzlichkeit geraten waren. – Der zwischen dem Reich und der katholischen Kirche geschlossene Vertrag wird auch auf diesem Gebiet der Herstellung des Friedens dienen, dessen wir alle bedürfen.“ Nicht anders als nach Hitlers Regierungserklärung vom 23. März 1933 schienen sich an den vollmundigen Worten des Kanzlers weitreichende Hoffnungen zu entzünden. O. selbst stand dieser Erklärung offenbar weniger skeptisch gegenüber als derjenigen vom März; vielleicht ist diese geringere Distanz auch der allgemeinen Euphorie nach dem Abschluß des Reichskonkordats geschuldet. Pacelli gab sich nüchterner: im August äußerte er dem britischen Geschäftsträger, Ivone Kirkpatrick, gegenüber, Hitler werde zweifellos einzelne Paragraphen des Konkordates nicht einhalten, wenngleich er (Pacelli) doch hoffe, der deutsche Diktatur werde nicht das Konkordat als Ganzes brechen (Kirkpatrick an Vansittart, über ein Gespräch mit Pacelli, Rom, 19.08.1933; Abdruck im Original und in deutscher Übersetzung bei Volk, Reichskonkordat, S. 250–252, hier S. 252).
3 Rede Hitlers auf einem SA-Treffen in Dortmund am 09.11.1933, in: VB Nr. 191, 10.07.1933; Auszüge bei Domarus, Hitler. Reden und Proklamationen I, 1, S. 288/289.
4 Deutsche Allgemeine Zeitung, Nr. 288, 11.07.1933.
Biographien ():Sachdatensätze (1):

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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