Biographie-Ansicht |
lfd. Nr. |
211
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Name |
Hauer,
Jakob Wilhelm (04.04.1881 - 18.02.1962) |
Funktion | Religionswissenschaftler und Hauptideologe der „deutsch-völkischen Glaubensbewegung“
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Details | Geboren in Ditzingen; ab 1900 Ausbildung zum (ev.) Missionar; seit 1907 in Indien tätig; ab 1911 Studium in Oxford und Tübingen, klassische Sprachen, Philosophie und Religionsgeschichte; 1918 Promotion; 1919 Gründung des freireligiösen „Köngener Bundes“; 1925 Professor in Marburg; 1927-1945 Professor für Religionswissenschaften und Indologie in Tübingen; 1933 im Kampfbund für deutsche Kultur von Alfred Rosenberg, in der HJ und später auch im NS-Lehrer- und NS-Dozentenbund sowie im Rassenpolitischen Amt der NSDAP tätig; 1934 Aufnahme in SD und SS; H. führte 1933 unter dem Eindruck des Nationalsozialismus eine Reihe freireligiöser und völkisch-„deutschgläubiger“ Gruppen zur „Deutschen Glaubensbewegung“ zusammen. Das Ziel, als amtliche nichtchristliche Glaubensgemeinschaft anerkannt zu werden, konnte er nicht erreichen. Bis Kriegsende publizierte H. weiter zum Thema völkischer Religions- und Geschichtsdeutung. 1945 von den Alliierten interniert und als Mitläufer eingestuft; bis in die 1950er Jahre weiter auf dem Feld der freien Religionsforschung tätig. |
Quelle | H. Weiß, Personenlexikon 1933-1945, Wien 2003, 184/185; Klee, Personenlexikon (2008), 232; Margarete Dierks: Jakob Wilhelm Hauer (1881-1962). Leben, Werk, Wirkung, Heidelberg 1986. |