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lfd. Nr. 185
Name Schreiber, Georg (01.05.1882 - 24.02.1963)
FunktionKirchenhistoriker, Zentrumspolitiker, Kultur- und Wissenschaftspolitiker
DetailsGeb. in Rüdershausen (Eichsfeld); 1901-04 Studium der Theologie in Münster; 1905 Priesterweihe; 1905-09 Studium der Geschichte und Germanistik; Hausgeistlicher bei den Grauen Schwestern des Elisabeth-Stifts in Berlin Moabit sowie im Potsdamer St. Josefs-Krankenhaus; 1909 Promotion zum Dr. phil.; 1913 Promotion zum Dr. theol.; 1913 Habilitation an der Theologischen Fakultät der Universität Münster; 1915 außerordentlicher Prof. für Kirchenrecht in Regensburg; seit 1917 Prof. für Kirchengeschichte in Münster. Seit dem Ende des Weltkriegs zunehmendes politisches Engagement als Mitglied des Zentrums.1920-1933 Mitglied des Reichstages; 1929 Teilnahme an den Vorverhandlungen zum Preußischen Konkordat. S. zählte in jenen Jahren zu den einflußreichsten Kulturpolitikern und „Netzwerkern“ des Zentums. 1933 stimmte er mit seiner Fraktion für das Ermächtigungsgesetz; dessen Folgen und diejenigen des Reichskonkordats beendeten seine politische Laufbahn als „Zentrumsprälat“. 1935 sollte S. zwangsweise an die Theologisch-philosophische Hochschule in Braunsberg (Ostpreußen) versetzt werden. Dem konnte er sich jedoch mit einem Attest und der vorzeitigen Emeritierung entziehen. 1938 verlor er darüber hinaus zwei von ihm aufgebaute wissenschaftliche Institute. Der Festnahme durch die Gestapo entging S. durch seine Flucht in den Bayerischen Wald. Unterkunft und Schutz fand er schließlich in der Abtei Ottobeuren. 1945 Rücknahme der Emeritierung; 1945/46 erster Rektor der Universität Münster; 1947 Rückzug aus der politischen Laufbahn nach missglückter Kandidatur für den nordrhein-westfälischen Landtag; 1951 Emeritierung. S. beteiligte sich intensiv beim Wiederaufbau und der Neugründung vieler namhafter wissenschaftlicher Gesellschaften und Vereine und bemühte sich, alte internationale Wissenschaftsbeziehung neu zu knüpfen.
QuelleZiL II, 177-185.

Dokumente (1):

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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