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lfd. Nr.
449
Prot. Nr.
11171
Sender
Orsenigo
Empfänger
Pacelli
Ort
Berlin
Datum
24.08.1934
Archiv
AA.EE.SS. Germania, Pos. 666, fasc. 220, fol. 29rv
Betreff
Plebiscito del 19 agosto 1934
Regest
Plebiszit vom 19. August 1934: eine Stellungnahme Bernings.
Dokument
1Mi reco a premura di far pervenire a Vostra Eminenza Reverendissima copia di una lettera, che Sua Eccellenza Monsignor Berning, Vescovo di Osnabrück, ha creduto suo dovere inviare a tutti i Vescovi ed anche al Nunzio Apostolico, con facoltà di farla conoscere anche a Vostra Eminenza.
2Non è certo azzardato il presumere che, come il Vescovo di Osnabrück, anche altri Ordinari siano stati invitati a fare simili dichiarazioni di propaganda elettorale.
3Qui si asserisce, da persone attendibili, che alcuni fra i nazional-socialisti meno deferenti al principio religioso saranno presto allontanati dai loro posti di dirigenti, desiderando il Governo sistemare pacificamente le vertenze ancora vive.
Anhang
1Berning an die Mitglieder der Fuldaer und Freisinger Bischofskonferenzen, 21.08.1934 (Abschrift).1
Druck in: Müller (Hg.), Katholische Kirche und Nationalsozialismus, S. 298/299. Berning nahm in diesem Schreiben seinen Bischofskollegen gegenüber Stellung zu einer Meldung des Hannoverschen Kuriers, er habe es öffentlich als „selbstverständliche Pflicht eines jeden Deutschen“ bezeichnet, in der Volksabstimmung vom 19.08.1934 „um der Geschlossenheit und der Einigkeit des deutschen Volkes Willen zu der Frage des Führers freudig ‚Ja’“ zu sagen. Berning erklärte dazu: „1. Ich habe des öfteren Wünsche nach einer öffentlichen Stellungnahme zur Wahl am 19. August abgelehnt. – 2. Vom Berliner Vertreter des Hannoverschen Kuriers wurde offenbar im Auftrag einer Regierungsstelle mehrmals bei mir darum nachgesucht, dass ich ihm ein Interview für meine Stellung zum 19. August gebe. Ich habe auch das abgelehnt. – 3. Am Samstagmorgen, den 18. August, wurde ich wiederum telefonisch vom Hannoverschen Kurier angerufen und um eine Stellungnahme gebeten. Ich habe dabei gesagt: Es sei selbstverständlich, dass jeder Deutsche an diesem Tage seine Pflicht tun werde, und dass eine Einheit und Geschlossenheit des Volkes in dieser Frage sehr erwünscht sei. Auf starkes Drängen hin habe ich zugegeben, dass in der Sonntagsnummer das von mir Erklärte veröffentlicht würde. – 4. Ohne mein Wissen und gegen meinen Willen hat dann der Hannoversche Kurier eine von ihm formulierte Erklärung an das DNB in Berlin sofort weitergegeben. Dieses hat durch Rundfunk und durch Mitteilung an die Presse als Auflagenachricht diese formulierte Erklärung überall bekannt gegeben. – 5. Ich weiss, dass durch die Veröffentlichung einer solchen Erklärung grosse Unruhe in manchen katholischen Kreisen entstanden ist, und ich bedauere lebhaft, dass durch die Täuschung, der ich betr. die Veröffentlichung zum Opfer gefallen bin, manche Gewissen von Katholiken in Bedrängnis gekommen sind. – Ich glaube, den Hochwürdigsten Herren diese Aufklärung schuldig zu sein.“

1 Druck in: Müller (Hg.), Katholische Kirche und Nationalsozialismus, S. 298/299. Berning nahm in diesem Schreiben seinen Bischofskollegen gegenüber Stellung zu einer Meldung des Hannoverschen Kuriers, er habe es öffentlich als „selbstverständliche Pflicht eines jeden Deutschen“ bezeichnet, in der Volksabstimmung vom 19.08.1934 „um der Geschlossenheit und der Einigkeit des deutschen Volkes Willen zu der Frage des Führers freudig ‚Ja’“ zu sagen. Berning erklärte dazu: „1. Ich habe des öfteren Wünsche nach einer öffentlichen Stellungnahme zur Wahl am 19. August abgelehnt. – 2. Vom Berliner Vertreter des Hannoverschen Kuriers wurde offenbar im Auftrag einer Regierungsstelle mehrmals bei mir darum nachgesucht, dass ich ihm ein Interview für meine Stellung zum 19. August gebe. Ich habe auch das abgelehnt. – 3. Am Samstagmorgen, den 18. August, wurde ich wiederum telefonisch vom Hannoverschen Kurier angerufen und um eine Stellungnahme gebeten. Ich habe dabei gesagt: Es sei selbstverständlich, dass jeder Deutsche an diesem Tage seine Pflicht tun werde, und dass eine Einheit und Geschlossenheit des Volkes in dieser Frage sehr erwünscht sei. Auf starkes Drängen hin habe ich zugegeben, dass in der Sonntagsnummer das von mir Erklärte veröffentlicht würde. – 4. Ohne mein Wissen und gegen meinen Willen hat dann der Hannoversche Kurier eine von ihm formulierte Erklärung an das DNB in Berlin sofort weitergegeben. Dieses hat durch Rundfunk und durch Mitteilung an die Presse als Auflagenachricht diese formulierte Erklärung überall bekannt gegeben. – 5. Ich weiss, dass durch die Veröffentlichung einer solchen Erklärung grosse Unruhe in manchen katholischen Kreisen entstanden ist, und ich bedauere lebhaft, dass durch die Täuschung, der ich betr. die Veröffentlichung zum Opfer gefallen bin, manche Gewissen von Katholiken in Bedrängnis gekommen sind. – Ich glaube, den Hochwürdigsten Herren diese Aufklärung schuldig zu sein.“
Biographien (1):Sachdatensätze ():

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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