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lfd. Nr.
419
Prot. Nr.
10482
Sender
Orsenigo
Empfänger
Pacelli
Ort
Berlin
Datum
06.06.1934
Archiv
AA.EE.SS. Germania, Pos. 650, fasc. 197, fol. 74rv
Betreff
Ordinanza contro Organizzazioni confessionali
Regest
Neue gegen kirchliche Organisationen gerichtete Maßnahmen und Regierungsanordnungen aus verschiedenen Regionen und Ländern des Reichs.
Dokument
1Mi reco a premura di segnalare a Vostra Eminenza un Ordinanza riguardante le Organizzazioni confessionali della Provincia renana, inviando qui accluso il testo quale fu pubblicato nella “Kölnische Zeitung” il giorno 3 corrente mese.1
Eine der hier Genannten vergleichbare Verfügung der Gestapo (für den Regierungsbezirk Arnsberg) vom 26.06.1934 ist abgedruckt bei Müller (Hg.), Katholische Kirche und Nationalsozialismus, S. 289/290. Darin wird „den konfessionellen Jugend- und Standesvereinigungen jeglicher Art […] jede Betätigung außerhalb des kirchlichen, religiösen und karitativen Gebietes, insbesondere eine solche politischer, sportlicher oder volkssportlicher Art untersagt.“ (S. 289)
Avendo notato che la “Kölnische Volkszeitung” non ne faceva parola, ho assunto informazioni circa il motivo, e mi fu detto che ha creduto opportuno tacere, perché già domenica era stata letta dal pulpito di ogni parrocchia una dichiarazione, in cui il clero faceva conoscere il suo punto di vista. Finora non ho potuto avere la dichiarazione che fu letta.2
Die von O. angesprochene Kanzelerklärung der Pfarrer konnte nicht identifiziert werden. Im Kern war hier die grundlegende Kontroverse um die Betätigungsfreiheit der katholischen Vereine und Verbände gem. Art. 31 RK berührt. Dieses Thema erörterten die Bischöfe auf ihrer Plenarversammlung in Fulda vom 05.-07.06.1934. Bertram brachte es in seinem Brief an Frick vom 08.06.1934 zur Sprache, und es stellte den Haupttagesordnungspunkt der Verhandlungen der Bischofsdelegation mit Vertretern der Reichsregierung vom 25.-30.06.1934 dar. Vgl. die einschlägigen Dokumente in Stasiewski (Bearb.), Akten deutscher Bischöfe I, Brechenmacher (Bearb.), Unveröffentlichte Dokumente des Ministerialdirektors Rudolf Buttmann, sowie die Berichte O.s No. 10541 vom 13.06.1934, No. 10808 vom 04.07.1934 und 10902 vom 20.07.1934.
Mi si assicura che ieri vi furono anche trattative in proposito fra alte personalità civili e l’autorità ecclesiastica.
2Ho segnalato in questi giorni altri soprusi al Governo, che mi erano stati notificati da Ordinariati, e precisamente un sequestro di bandiere cattoliche a Münnerstadt in diocesi di Würzburg, nonché in Marktbreit della stessa diocesi di Würzburg.3
In Münnerstadt wurden entsprechende Gegenstände aus dem Eigentum der Marianischen Kongregation der Stadtschüler des Gymnasiums beschlagnahmt; vgl. die Anlagen zu Bericht No. 10646 vom 22.06.1934.
Ieri fu pure restituita una bandiera papale, che era stata rapita ai giovani durante l’aggressione di Hennigsdorf.4
Vgl. Bericht No. 9981 vom 05.04.1934 sowie den Kommentar dort.
3I giornali recano oggi un Ordinanza del Ministro delle Chiese e Scuole del piccolo Stato di Oldenburg, in cui fa obbligo ai Maestri e Ispettori scolastici di spiegare alle scolaresche “che il movimento nazionalsocialista non ha nulla a vedere col nuovopaganesimo”.5
Verfügung der oldenburgischen Staatsregierung; Druck nach „Junge Front“ vom 17.06.1934, in: Müller (Hg.), Katholische Kirche und Nationalsozialismus, S. 186.
L’inserimento degli Staterelli nel Reich procede lentamente: il Ministro Rust sta ora facendo un giro negli Stati del Sud, non ancora completamente unificati col Reich per quanto riguarda le Scuole: ne ho approfittato per consegnargli i vari lamenti dei Vescovi circa i soprusi avvenuti specialmente nell’Assia contro la conservazione delle scuole cattoliche.
Anhang
1Kölnische Zeitung, Nr. 274, 03.06.1934: „Staatspolizeiliche Anordnung“ [über die Befugnisse konfessioneller Verbände“]; Berliner Tageblatt, Nr. 263, 06.06.1934: „Katholischer Religionsunterricht. Eine Anordnung für Oldenburg“.

1 Eine der hier Genannten vergleichbare Verfügung der Gestapo (für den Regierungsbezirk Arnsberg) vom 26.06.1934 ist abgedruckt bei Müller (Hg.), Katholische Kirche und Nationalsozialismus, S. 289/290. Darin wird „den konfessionellen Jugend- und Standesvereinigungen jeglicher Art […] jede Betätigung außerhalb des kirchlichen, religiösen und karitativen Gebietes, insbesondere eine solche politischer, sportlicher oder volkssportlicher Art untersagt.“ (S. 289)
2 Die von O. angesprochene Kanzelerklärung der Pfarrer konnte nicht identifiziert werden. Im Kern war hier die grundlegende Kontroverse um die Betätigungsfreiheit der katholischen Vereine und Verbände gem. Art. 31 RK berührt. Dieses Thema erörterten die Bischöfe auf ihrer Plenarversammlung in Fulda vom 05.-07.06.1934. Bertram brachte es in seinem Brief an Frick vom 08.06.1934 zur Sprache, und es stellte den Haupttagesordnungspunkt der Verhandlungen der Bischofsdelegation mit Vertretern der Reichsregierung vom 25.-30.06.1934 dar. Vgl. die einschlägigen Dokumente in Stasiewski (Bearb.), Akten deutscher Bischöfe I, Brechenmacher (Bearb.), Unveröffentlichte Dokumente des Ministerialdirektors Rudolf Buttmann, sowie die Berichte O.s No. 10541 vom 13.06.1934, No. 10808 vom 04.07.1934 und 10902 vom 20.07.1934.
3 In Münnerstadt wurden entsprechende Gegenstände aus dem Eigentum der Marianischen Kongregation der Stadtschüler des Gymnasiums beschlagnahmt; vgl. die Anlagen zu Bericht No. 10646 vom 22.06.1934.
4 Vgl. Bericht No. 9981 vom 05.04.1934 sowie den Kommentar dort.
5 Verfügung der oldenburgischen Staatsregierung; Druck nach „Junge Front“ vom 17.06.1934, in: Müller (Hg.), Katholische Kirche und Nationalsozialismus, S. 186.
Biographien (1):Sachdatensätze ():

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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