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lfd. Nr.
358
Prot. Nr.
9380
Sender
Orsenigo
Empfänger
Pacelli
Ort
Berlin
Datum
18.01.1934
Archiv
AA.EE.SS. Germania, Scatole 1, fol. 42r
Betreff
s. ogg.
Regest
Übersendet Schriftstücke Bischof Sprolls zur Dokumentation der Situation der Kirche im Bistum Rottenburg.
Dokument
1Mi onoro di trasmettere a Vostra Eminenza Reverendissima il qui accluso documento inviato a questa Nunziatura Apostolica da Sua Eccellenza Monsignor Sproll Vescovo di Rottemburg: esso si unisce agli altri molti nel far conoscere la penosa situazione, in cui – per opera specialmente delle autorità locali – vengono a trovarsi i cattolici. La situazione non è cosi tesa dovunque, ma purtroppo le regioni tranquille diventano oasi sempre più rare. Poiché in alto non si approvano, almeno a voce, questi abusi di potere, nasce il dubbio manchi la forza, se non materiale, almeno morale, di metter ordine.
Anhang
1(A) Staatsanzeiger für Württemberg, 05.01.1934: „Warnung an Staatsfeinde. Schutzhaft für katholische Geistliche“; (B) Sproll an Württembergische Polizei, Stuttgart, Rottenburg, 15.01 1934 und 14.01.1934, betr. Schutzhaft gegen kath. Priester (Pfarrer Sturm in Waldhausen, Pfarrer Dangelmaier von Metzingen) (Abschriften);1
Pfarrer Josef Sturm (1885-1985) aus Waldhausen, Diözese Rottenburg, war vom 06.01. bis zum 22.03.1934 durch die Gestapo im Konzentrationslager Ulm-Kuhberg inhaftiert; ihm wurde vorgeworfen, die NSDAP in einer Predigt eine „Teufelsbewegung“ genannt zu haben; Pfarrer Alois Dangelmaier (1889-1968) aus Metzingen, Diözese Rottenburg war ebenfalls am 6.1.1934 in das Konzentrationslager Ulm-Kuhberg verbracht worden. Die Anklage gegen ihn lautete „Regimekritik“ und „Verstoß gegen das Heimtückegesetz“: Dangelmaier hatte für hingerichtete Kommunisten eine Messe gelesen. Am 20.02.1934 wurde er entlassen; vgl. von Hehl / Kösters, Priester unter Hitlers Terror II, unter „Diözese Rottenburg“.
(C) diverse Zeitungsausschnitte mit Meldungen zum Thema „Schutzhaft katholischer Priester“; (D) Sproll an Württ. Kultusministerium, Rottenburg, 19.12.1933 (Abschrift): Besorgnis über die Situation des katholischen Lebens in der Diözese.2
Sprolls Schreiben vom 19.12.1933 hatte O. bereits mit seinem Bericht No. 9174 vom 28.12.1933 an Pacelli gesandt. – Über Sproll vgl. Wolf, Die Affäre Sproll.

1 Pfarrer Josef Sturm (1885-1985) aus Waldhausen, Diözese Rottenburg, war vom 06.01. bis zum 22.03.1934 durch die Gestapo im Konzentrationslager Ulm-Kuhberg inhaftiert; ihm wurde vorgeworfen, die NSDAP in einer Predigt eine „Teufelsbewegung“ genannt zu haben; Pfarrer Alois Dangelmaier (1889-1968) aus Metzingen, Diözese Rottenburg war ebenfalls am 6.1.1934 in das Konzentrationslager Ulm-Kuhberg verbracht worden. Die Anklage gegen ihn lautete „Regimekritik“ und „Verstoß gegen das Heimtückegesetz“: Dangelmaier hatte für hingerichtete Kommunisten eine Messe gelesen. Am 20.02.1934 wurde er entlassen; vgl. von Hehl / Kösters, Priester unter Hitlers Terror II, unter „Diözese Rottenburg“.
2 Sprolls Schreiben vom 19.12.1933 hatte O. bereits mit seinem Bericht No. 9174 vom 28.12.1933 an Pacelli gesandt. – Über Sproll vgl. Wolf, Die Affäre Sproll.
Biographien (1):Sachdatensätze ():

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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