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lfd. Nr.
382
Prot. Nr.
9741
Sender
Orsenigo
Empfänger
Pacelli
Ort
Berlin
Datum
27.02.1934
Archiv
AA.EE.SS. Germania, Scatole 1, fol. 128r-129r
Betreff
Situazione politico-religiosa
Regest
Schikanen der Regierung gegenüber den Absolventen katholischer Schulen.
Dokument
1Mi reco a premura di inviare il qui accluso plico, giuntomi oggi da Düsseldorf con preghiera di inoltrarlo a Vostra Eminenza Reverendissima.
2Le paterne ammonitrici parole del Santo Padre, pronunciate all’indirizzo della Germania sabato scorso, in occasione della lettura del Decreto per l’approvazione dei miracoli del Beato Corrado da Parzham furono riportate dal giornale cattolico di Berlino “Märkische Volks-Zeitung” (Allegato A) quasi completamente;1
Märkische Volkszeitung, 27.02.1934: „Der selige Konrad von Parzham. Eine Ansprache des Heiligen Vaters über den künftigen deutschen Heiligen. – ,Er ist ein Vorbild für das christliche Leben.’“ Hier u.a.:Gerade Deutschland könne sich in der Figur des seligen Konrad von Parzham besonders abheben. ,Das große und edle deutsche Volk!’ Und es ist gerade von der Vorsehung Gottes so geordnet, daß jetzt in einem so tragischen geschichtlichen Moment diese Figur ins rechte Licht gestellt werde.“ [Hervorhebung im Original].
gli altri giornali, forse più timidi, si limitarono finora ad un breve comunicato della cerimonia senza riferire il discorso per esteso (Allegato B).
3Parimenti invio una copia di una lettera del Vicario Generale di Magonza, in cui riferisce le speciali difficoltà, che vengono suscitate contro l’esistenza di una fiorente scuola cattolica privata femminile di Bad Nauheim. La situazione dei collegi cattolici, come già riferivo a Vostra Eminenza con mio rispettoso Rapporto N. 9687, in data 23 corrente, diventa assai delicata anche perché una nuova disposizione esige per essere ammessi ai corsi universitari non solo la licenza liceale, ma anche uno speciale “beneviso”, che vien rilasciato allo studente, che ha superato gli esami, dallo Stato sulle informazioni anche delle autorità locali, allo scopo, si dice, di applicare una specie di contingentamento degli studenti, in proporzione dei bisogni della nazione.2
Im Zuge der NS-Bildungspolitik sollte die Zahl der Abiturienten reglementiert sowie der Zugang zu den Hochschulen drastisch beschränkt werden. Bereits im Dezember 1933 waren für alle Teile des Reiches entsprechende Quoten eingeführt worden. Für das Gebiet Preußens wurde die Quotierung durch den preußischen Kultusminister Rust im Februar 1934 durch eine Regelung ergänzt, derzufolge die Erteilung einer Hochschulzulassung an Abiturienten u.a. an eine Stellungnahme des jeweiligen NSDAP-Gauleiters über die „politische Zuverlässigkeit“ des Antragstellers geknüpft werden mußte. Vgl. Schulz, Die Anfänge des totalitären Maßnahmestaates, S. 241/242.
Le conseguenze pratiche di questa misura si possono facilmente intuire.
4Alcuni Vescovi hanno avviato pratiche, secondo quanto riferiscono i giornali, perché non sia negato questo beneviso ai seminaristi, la cui vocazione risulti sicura.
Anhang
1Konvolut von Generalsekretär Clemens überreichter Dokumente mit Nachrichten zur Situation der katholischen Jugendorganisationen, „die für die Konkordatsverhandlungen von Bedeutung sind“: Clemens an O., Düsseldorf, 26.02.1934 (Abschrift); (A) Märkische Volks-Zeitung, Nr. 57, 27.02.1934: „Der selige Konrad von Parzham. Eine Ansprache des Heiligen Vaters über den künftigen deutschen Heiligen – ,Er ist ein Vorbild für das christliche Leben‘“; (B) Tremonia, o. Datumsangabe: „Konrad von Parzham heilig gesprochen. Eine Rede des Papstes“; Generalvikar Mayer, Mainz, an O., 21.02.1934, Abschrift, betr. Aufhebung der kath. Privatschule St. Lioba in Bad Nauheim.

1 Märkische Volkszeitung, 27.02.1934: „Der selige Konrad von Parzham. Eine Ansprache des Heiligen Vaters über den künftigen deutschen Heiligen. – ,Er ist ein Vorbild für das christliche Leben.’“ Hier u.a.:Gerade Deutschland könne sich in der Figur des seligen Konrad von Parzham besonders abheben. ,Das große und edle deutsche Volk!’ Und es ist gerade von der Vorsehung Gottes so geordnet, daß jetzt in einem so tragischen geschichtlichen Moment diese Figur ins rechte Licht gestellt werde.“ [Hervorhebung im Original].
2 Im Zuge der NS-Bildungspolitik sollte die Zahl der Abiturienten reglementiert sowie der Zugang zu den Hochschulen drastisch beschränkt werden. Bereits im Dezember 1933 waren für alle Teile des Reiches entsprechende Quoten eingeführt worden. Für das Gebiet Preußens wurde die Quotierung durch den preußischen Kultusminister Rust im Februar 1934 durch eine Regelung ergänzt, derzufolge die Erteilung einer Hochschulzulassung an Abiturienten u.a. an eine Stellungnahme des jeweiligen NSDAP-Gauleiters über die „politische Zuverlässigkeit“ des Antragstellers geknüpft werden mußte. Vgl. Schulz, Die Anfänge des totalitären Maßnahmestaates, S. 241/242.
Biographien (4):Sachdatensätze ():

Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo
aus Deutschland 1930 bis 1939
Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom und in Kooperation mit der Kommission für
Zeitgeschichte Bonn und dem Archivio Segreto Vaticano herausgegeben von Thomas Brechenmacher
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